Warum gehe ich auf den Weg?

Klare Absichten? Ausbrechen aus dem, was ist? Diffuse Ahnung? Benötige ich eine Auszeit? Suche ich Abstand von dem, was war? Wünsche ich mir Raum für Neues? Möchte ich zu mir selbst finden? Eine schon länger in mir schlummernde Sehnsucht erfüllen?

Wie lange will ich unterwegs sein?

Wo steige ich ein? Der Jakobsweg beginnt eigentlich dort, wo ich lebe. Gehe ich den Weg ohne Unterbrechungen bis nach Santiago? Oder in mehreren Etappen? Vielleicht nur Teilstücke. Beliebte Einstiegsorte sind Le Puy und  St.Jean de Pied in Frankreich, Pamplona, Astorga oder Sarria in Spanien. Die Pilgerurkunde bekommt, wer mindestens die letzten 100km bis Santiago zu Fuß oder 200km mit dem Fahrrad pilgerte.

Was brauche ich unterwegs unbedingt?

Man muss wie Pilger wandeln,
frei bloß und wahrlich leer,
viel sammeln, halten, handeln,
macht unseren Gang nur schwer.
Wer will, der trag sich tot;
wir reisen abgeschieden,
mit wenigem zufrieden;
wir brauchen’s nur zur Not.

Ich werde alles selbst tragen müssen. Ich werde mich beschränken. Die Erfahrung, wie wenig man letztlich wirklich braucht, und der Reiz der Einfachheit des Pilgerns zählen für viele zu den eindrücklichsten – auch spirituellen Erfahrungen auf dem Pilgerweg.
Beim Pilgern erkenne ich bald, worauf ich verzichten kann und worauf nicht. Wie ist es in meinem Leben? Was ist für mich unverzichtbar? Pilgerwege gleichen den Lebenswegen. Erfahrungen beim Pilgern werden zu Lebenserfahrungen. Lieder und Texten geben davon Zeugnis. Was in den Rucksack gehört, hängt u.a. davon ab, ob ich (auch) in Herbergen übernachte, oder Privatquartiere, Gasthöfe und einfache Hotels anpeile. Wer auch in Herbergen übernachten möchte, braucht z.B. zumindest einen dünnen Schlafsack.

Wie bereite ich mich vor?

Manche gehen einfach los und sind gespannt, was auf sie zukommt. Ratsam ist es, sich auf das Pilgern durch körperliches Training vorzubereiten, die Wanderschuhe gut einzulaufen und vielleicht auch schon Touren mit dem gepackten Rucksack auf dem Rücken zu unternehmen.
Viele bereiten sich auch inhaltlich auf den Pilgerweg vor:  Die Geschichte des Jakobsweges; die Gestalt des Jakobus (vgl. dazu den Beitrag von P.Müller: „unterwegs mit Jakobus“); wichtige Orte am Weg, ihre Geschichte und ihre Kunst, die Länder, durch die ich pilgere, ihre Flora und Fauna.
Sprachbarrieren im fremdsprachigen Ausland? Was möchte ich selbst fragen und sagen können? Wer kann mir helfen? Es hat viele Vorteile, wenn man sich in der Landessprache verständigen kann. Es ist aber keine Voraussetzung, um allein zurecht zu kommen.

Was nehme ich als Anregung für unterwegs mit?

Ein Tagebuch? Ein Taschenbuch? Ausgewählte Texte? Es können sehr wohl vertraute Lieder und Texte sein, die ich auf dem Weg neu bedenken möchte. Worte, die mich durch den Tag begleiten, können zum Schlüssel zu mir selbst werden und Ereignisse und Begegnungen des Tages aus einer neuen Perspektive deuten. (Vgl. Abschnitt 2.3.)

Wem sage ich, dass ich „unterwegs“ sein werde?

Sollen es viele wissen oder nur einige? Hape Kerkeling sagte seinen Bekannten „…ich bin dann mal weg…“ Nur wenige wussten, was er vorhatte. Andere kündigen an, dass sie sich auf den Pilgerweg machen. Wofür entscheide ich mich? Sage ich es in meinem beruflichen Umfeld? Wie bereite ich meine alten Eltern vor, die mich vielleicht zurückhalten wollen? Eine Pilgerin erzählte: „Meine Freundin hatte mich gebeten, ihr vor dem Aufbruch eine Rose aus meinem Garten zu schenken. ‚Sie wird uns verbinden.’ Das zu wissen, hat mir gut getan.“

Welche Kontaktmöglichkeiten wünsche ich mir unterwegs?

Wie will ich erreichbar sein? Wann ist mein Handy eingeschaltet? Wer hat die Nummer? Worüber will ich unterwegs nach Möglichkeit benachrichtigt werden? Welche Konsequenzen werde ich aus welchen Nachrichten vermutlich ziehen? (z.B. schwere Erkrankung von Nahestehenden? Todesfälle? etc.) Soll mir etwas postlagernd nachgeschickt werden?

„Abschiedlich gehen“  

Manche Jakobspilgerinnen und –pilger nehmen heute einen alten Brauch auf: Sie schreiben ihr Testament, ehe sie sich auf den Weg machen. Ein Pilgerpaar erzählte: „Wir haben vor unserem Aufbruch unser Testament verfasst. Alte Pilgerberichte haben uns dazu angeregt. Früher war das Pilgern ungleich gefährlicher als heute. Viele starben auf dem Weg und kehrten nicht mehr heim, da war es gut, dass sie ihr Haus geordnet hatten. - Uns wurde deutlich, dass wir zwar in Würde alt werden möchten, den Gedanken, dass unser Leben ein Ende hat, aber meistens weit von uns schieben. Der Aufbruch zum Pilgern war für uns eine Chance, ‚klug zu werden’ – wie es im 90. Psalm heißt – oder „abschiedlich zu leben“ – so sagt es heute die Psychotherapeutin Verena Kast. Der Pilgerweg war dann für uns eine gute Übung für das „abschiedliche Leben“ – wie oft wären wir gern geblieben an schönen Orten, bei Menschen – und wie dankbar sind wir gewesen für die Fülle des Erlebten.“t zu regeln? 

"Was ist zu regeln ?"

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